WLAN-freie Schulen in Baden-Württemberg

Kleine Anfrage 15/629 von Thomas Marwein und Stellungnahme des Ministeriums

Immer mehr Schulen wollen WLAN-Netze einsetzen, Tendenz steigend. Dabei werden immer nur die Vorteile hervorgehoben: WLAN-Komponenten ermöglichen digital gestütztes Lernen jederzeit und von jedem Ort; über WLAN-Komponenten sind alle Endgeräte in einem Raum mit dem Netzwerk verbunden, eine Verkabelung der einzelnen Endgeräte wird dadurch überflüssig. Aber auch die potenziellen Gefahren durch nicht-ionisierende Strahlung sind hinlänglich bekannt.

Verbraucherschutzorganisationen, wie zum Beispiel Diagnose Funk, warnen seit Jahren eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen durch nicht-ionisierende Strahlung. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) hat in diesem Jahr hochfrequente elektromagnetische Felder als „potenziell krebserregend“ eingestuft (Gruppe 2 B). Und auch der Europarat hat im Mai ein grundsätzliches Umsteuern in der Mobilfunkpolitik gefordert. Er empfiehlt u. a. sämtliche WLAN-Systeme in Klassenzimmern und Schulen zu verbieten (Resolution vom 27. Mai 2011, 8.3.2.).

Das Vorsorgeprinzip gebietet, dass besonders Kinder und Heranwachsende vor potenziellen gesundheitlichen Risiken geschützt werden müssen. WLAN potenziert diese Risiken. Deshalb empfahl beispielsweise auch der Bayerische Landtag bereits im März 2007 den Schulen, auf WLAN zu verzichten (22. März 2007). Der dringende Handlungsbedarf begründet diese Initiative.

Kleine Anfrage von Thomas Marwein und Stellungnahme des Ministeriums 15_0692_D