Internet aus der Deckenlampe: Thomas Marwein informiert sich über Pilotprojekt am Hegel-Gymnasium

Am 13.04.2018 informierte sich MdL Thomas Marwein über ein Pilotprojekt, das in Zukunft WLAN an Schulen ersetzen könnte. Gemeinsam mit MdB Dr. Anna Christmann und MdL Andrea Bogner-Unden (beide GRÜNE) besuchte er das Hegel-Gymnasium in Stuttgart. Dort wurde ein halbes Jahr zuvor ein Schulraum mit Visible Light Communication (VLC) ausgestattet, einer neuen Technologie, die Daten über LED-Licht sendet. Das Gymnasium nutzt diese Technologie als erste Schule in Europa, in Kooperation mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin. Das Projekt ist auf 2 Jahre angelegt und wird von der Stadt Stuttgart finanziert. Der Abteilungsleiter für Naturwissenschaft und Digitalisierung des Gymnasiums, Herr Götz Kemner, stellte das Projekt vor.
Doch was genau ist Visible Light Communication? Anhand einer einfachen LED-Leuchte werden dabei Daten übertragen. Durch einen vorgeschalteten Modulator wird eine LED-Lampe sehr schnell ein- & ausgeschaltet. Dies geschieht so schnell, dass es für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Die Lichtimpulse der Lampe werden von einem Empfangsgerät als Nullen und Einsen in elektrische Impulse umgewandelt und als Daten an den PC gesendet. Dabei sind Datenübertragungsraten bis zu 3 Gigabit/Sekunde möglich, also deutlich mehr als beim heutigem WLAN. Somit könnte WLAN an vielen Orten durch VLC ersetzt werden.
Durch VLC entsteht keine Strahlenbelastung. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber WLAN, dessen gesundheitliche Unbedenklichkeit bis heute nicht bewiesen ist. Außerdem eignet sich die Technologie für sensible Bereiche wie Krankenhäuser oder Flugzeuge, da sie keine Funksysteme stört. Zudem ist VLC nicht von außen abhörbar.
„Da wir bis heute nicht wissen, ob WLAN ungefährlich ist, haben wir eine besondere Sorgfaltspflicht gegenüber unseren Schülerinnen und Schülern“, betont Thomas Marwein. „Deshalb freue ich mich darüber, dass das Hegel-Gymnasium diese strahlungsarme Innovation nutzt. Dies kann als Beispiel für weitere Schulen oder Unternehmen dienen“, so der Landtagsabgeordnete.