Gemeindebesuch in Durbach

MdL Thomas Marwein tauscht sich mit Bürgermeister König über aktuelle Projekte in der Gemeinde Durbach aus und begrüßt den geplanten Windpark auf der Hummelsebene

Thomas Marwein, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, besucht Bürgermeister Andreas König in Durbach. Die Verteilung von Flüchtlingen und fehlender Wohnraum kommen dabei ebenso zur Sprache wie die geplanten Windkraftanlagen auf der Hummelsebene und das Projekt Ortspark.

Bürgermeister König begrüßte den Landtagsabgeordneten im Rathaus, was er zum Anlass nahm, seinen Gast über die bevorstehende Sanierung des Gebäudes zu informieren. Geplant seien beispielsweise ein barrierefreier Zugang, Aufzüge, WCs, ein Anbau sowie eine ansprechende Touristeninformation.

Nach wie vor spielt die Verteilung von Flüchtlingen in Gemeinden eine große Rolle. König erklärte, dass der Ortenaukreis eine Zuweisung erhalte und anhand dieser dann eine Aufnahmequote für jede Gemeinde ermittelt werde. So müsse Durbach 2024 28 Flüchtlinge aufnehmen. Insbesondere bei Flüchtlingen aus der Ukraine gebe es recht viel Bewegung. Dies sei für die Gemeinde immer wieder herausfordernd, weil viele Ukrainer selbständig über Bekannte nach Deutschland kämen. Derzeit lebten in Durbach 40 Ukrainer, die alle bei Privatpersonen beziehungsweise in Privatwohnungen untergekommen seien, wobei die Vermittlung über das Rathaus erfolgt sei. Flüchtlinge aus anderen Ländern hingegen seien zu ca. 75 Prozent Männer und kämen kaum in Privatunterkünften unter.

In diesem Zusammenhang kam Marwein auch auf den Mangel von bezahlbarem Wohnraum zu sprechen. König bestätigte die Problematik und erläuterte, dass in Baugebieten häufig nicht einfach vermehrt in die Höhe gebaut werden könne. Durch Nachverdichtung könne oft einfacher neuer Wohnraum geschaffen werden. Im Rahmen des Projekts Ortspark, das in absehbarer Zeit auf dem ehemaligen Sportgelände in Durbach umgesetzt werden soll, werden König zufolge ca. 80 Geschosswohnungen entstehen, wobei darauf geachtet worden sei, bereits vorhandene Wohnhäuser im angrenzenden Bereich nicht signifikant zu überragen. Anhand des Lageplans des 1,6 ha großen Geländes verdeutlichte König, dass auch der im Süden verlaufende Durbach bei den Planungen miteinbezogen worden sei. Der derzeit kanalisierte Bach solle geöffnet, naturnah gestaltet und für die Bevölkerung erlebbar gemacht werden. Des Weiteren seien Aufenthaltsbereiche für alle Altersklassen vorgesehen. „Der Ortspark wird eine richtige Aufwertung für unsere Gemeinde“, zeigte sich König überzeugt.

Beide Politiker stimmten darin überein, dass mit dem interkommunalen Windpark „Hummelsebene“, der auf dem gleichnamigen Höhenkamm zwischen Durbach und Ödsbach entstehen soll, die Gemeinde Durbach mit den anderen Projektbeteiligten einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende und Klimaneutralität geht. Natürlich brächten die drei Windräder mit einer Narbenhöhe von 170 m eine optische Veränderung mit sich, so Bürgermeister König. Und auch sei es Tatsache, dass für den Windpark 1,9 Hektar Wald dauerhaft weichen müssten. Jedoch stelle weder die Veränderung des Landschaftsbilds noch der Wegfall von 0,03 Prozent des gemeindeeigenen Waldes eine ernsthafte Beeinträchtigung dar. „Was eine wirkliche Beeinträchtigung für Mensch und Natur darstellt, ist der Klimawandel“, so Marwein. „Während es im Kinzigtal bereits zahlreiche Windräder gibt, dient im Renchtal bisher nur das eine Windrad an der Alexanderschanze der Stromgewinnung. Ich begrüße die geplante Anlage auf der Hummelsebene.“

Im Sommer 2023 wurden die Antragsunterlagen eingereicht, derzeit wartet man auf die Genehmigung, welche spätestens nach einem Jahr erteilt werden sollte. Marwein und König zeigten sich überzeugt, dass nicht mit weiteren Hürden zu rechnen sei, da in der Ortenau Genehmigungsverfahren sehr gut laufen würden.

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Bild: Bürgermeister Andreas König und MdL Thomas Marwein vor dem Durbacher Rathaus, das demnächst saniert werden soll.