Tag des Güterverkehrs in Mannheim

Grüne Verkehrspolitiker informierten sich – Besuche des Rangierbahnhofs, der Hafengesellschaft und des Kombiterminals Ludwigshafen

Ganz im Zeichen des Güterverkehrs stand der 30. April 2013 bei den Verkehrspolitikern der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg. Sie trafen sich in Mannheim zu einer Klausur.

Erster Programmpunkt am Vormittag war eine Besichtigung des Mannheimer Rangierbahnhofs gemeinsam mit dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Eckart Fricke. Der Mannheimer Rangierbahnhof ist nach Hamburg-Maschen der zweitgrößte in Deutschland. Die Abgeordneten konnten die Zugneubildung im Einzelwagenverkehr hautnah mitverfolgen. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Grünen Büro am Kaiserring über Möglichkeiten und Grenzen der Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Wichtige Voraussetzung ist, dass verstärkt in die Schieneninfrastruktur investiert wird, um Engpässe zu beheben und damit die Schiene attraktiv zu machen. Aus Sicht der Deutsche Bahn AG gibt es v.a. auf Routen Richtung Osteuropa erhebliches Potenzial zur Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Schiene.

Der Geschäftsführer der landeseigenen Hafengesellschaft Mannheim mbH, Roland Hörner, gab bei einer Hafenrundfahrt einen Einblick in die Infrastruktur des Hafens. Das künftige Wachstum im Seehafenhinterlandverkehr kann nur bewältigt werden, wenn ein weiterer Ausbau erfolgt. Während die Niederlanden den Straßengüterverkehr bereits im Seehafen beschränken, fehlt auf deutscher Seite noch ein schlüssiges Konzept. Der Hafen wappnet sich mit einem weiteren Ausbau der Terminalinfrastruktur.

Am Nachmittag stand der kombinierte Verkehr noch einmal besonders im Fokus. Bei einer Besichtigung des Kombiterminals Ludwigshafen (KTL) erfuhren die Abgeordneten vom Geschäftsführer, Roland Klein, Details zu den europaweiten Verbindungen des Umschlagbahnhofs. Durch die Erweiterung im letzten Jahr wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass weitere Ladeeinheiten auf der Schiene transportiert werden können. Wie sich herausstellte, ist es nicht immer einfach, die passenden Trassen für die Züge zu erhalten.

Als ein wichtiges Ergebnis des Tages lässt sich festhalten, dass der Schienengüterverkehr noch erhebliches Potenzial für Innovationen aufweist. Der Ausbau der Infrastruktur für möglichst trimodale Umschlaganlagen ist eine besondere Herausforderung und gleichzeitig Voraussetzung für eine Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene und das Binnenschiff.