Die Fraktion GRÜNE im Stuttgarter Landtag nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der geplanten Streichung von Fernzug-Verbindungen in Baden-Württemberg durch die Deutsche Bahn AG sehr ernst. In einem Antrag richten sich die GRÜNEN an die Landesregierung und bitten um nähere Informationen u.a. zu der Frage nach dem Fahrgastpotenzial, welche Veränderungen die DB AG im IC-Verkehr in Baden-Württemberg plant und wie ein möglicher Wegfall der IC-Verbindungen kompensiert werden kann.
„Besonders der ländliche Raum ist angewiesen auf ein funktionierendes Zugnetz. Es kann nicht sein, dass die Bahn erneut Streichungen vornimmt und so weitere Taktlücken in den Fahrplan reißt“, empört sich das GRÜNEN-Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags Thomas Marwein und fordert die Bahn nachdrücklich auf, ihren Rückzug aus der Fläche zu stoppen.
Hintergrund sind Informationen, wonach die DB AG die ersatzlose Streichung der zwei verbliebenen IC-Verbindungen auf der Strecke der Schwarzwaldbahn plant. Bereits vor gut zehn Jahren hatte die Bahn das IC-Angebot deutlich ausgedünnt. Die verbliebenen zwei Fernzüge verbinden Konstanz mit Karlsruhe. In einem der beiden Züge gelangt der Fahrgast ohne umzusteigen vom Bodensee und dem Schwarzwald nach Hamburg. „Die Bahn macht es sich mal wieder leicht und schiebt dem Land die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Streckenangebots zu. Baden-Württemberg müsste im Falle einer Streichung von Fernzügen die entstehenden Lücken mit Nahverkehrszügen füllen und dafür Landesgelder bereitstellen“, ärgert sich Marwein.
Besonders in der Ferienzeit sind die Fernzugverbindungen von und in den süddeutschen Raum stark frequentiert und beliebt vor allem bei älteren Fahrgästen und Reisenden mit großem Gepäck. Zudem werden die Direktverbindungen von zahlreichen Messebesuchern genutzt und haben sich in der Vergangenheit als wichtiger Standortvorteil dieser ländlich geprägten Region erwiesen.