Kunststoff und Mikroplastik in der Umwelt – überall und unaufhaltsam?

Plastikflaschen und Einwegbesteck in den Meeren – 

Mikroplastik in Gewässern, im Boden – und in unserem Essen?

Unser Umgang mit Kunststoff hat ein globales Problem geschaffen.

Mit einer Reihe von Artikeln möchte ich die Probleme beleuchten und so Bewusstsein und Sensibilität für notwendige Veränderungen schaffen. Meine politische Arbeit will ich vermehrt auch den Folgen und möglichen Lösungen zur Vermeidung von Plastikmüll widmen.

Kunststoffmüll und Mikroplastik sind in aller Munde – viele befürchten, dass dies bereits wörtlich zu verstehen ist. Die Folgen unseres über Jahrzehnte praktizierten, unbedarften und unkritischen Umgangs mit dem ‘Werkstoff’ Kunststoff scheinen immer deutlicher sichtbar zu werden. Hat die nächste große Bedrohung für die Umwelt, für die Ökologie und für unsere Gesundheit uns längst erreicht?

Immer häufiger lesen wir die Meldung, dass ein Wal mit kiloweise Kunststoffmüll im Magen gefunden wurde – häufig der Grund für sein Ende.

https://www.tagesschau.de/ausland/wal-plastik-105.html

https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-19449.html

Das Forschungszentrum Geomar, das Helmholz Institut für Ozeanforschung in Kiel, schätzt dass heute bereits mehr als 140 Millionen Tonnen Kunststoff in die Weltmeere gelangt sind. Jährlich kommen weitere 5 bis 13 Millionen Tonnen dazu (für den gesamten Flyer einfach das Bild anklicken):

Flyer: Plastikmüll im Meer (Quelle: Geomar)

 

Kunststoff gelangt über viele Wege in die Umwelt. An Europas Stränden sind laut einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes zurück gelassenes oder angeschwemmtes Einwegbesteck sowie Einwegteller, Verpackungen und Plastiktüten die häufigsten Funde. Beginnen diese sich zu zersetzen, entstehen mit der Zeit immer kleinere Kunststoffpartikel.

Bis zu einem gewissen Grad sind diese als Mikroplastik mit bloßem Auge sichtbar, etwa als bunte Körner im Ufersaum. Zerfallen sie weiter, werden sie jedoch schnell so mikroskopisch klein, dass sie ohne Vergrößerung nicht mehr sichtbar sind, das sogenannte Nanoplastik. 

 

Übersicht: Kunststoffmüll und seine Größen (Quelle: Geomar)

 

Ob als sichtbarer Müll beim Spaziergang entlang der Felder, in den Mägen von Meereslebenwesen oder in mikroskopischer Dimension in Böden und Gewässern – wir müssen unseren Umgang mit Kunststoff grundlegend überdenken. Kunststoff ist nicht nur ein praktischer und günstiger Werkstoff – es ist ein Wertstoff, zumeist hergestellt aus der endlichen Ressource Öl, der durch unseren bisherigen, unbedachten Umgang zu einem enormen Risiko geworden ist. Welche Folgen insbesondere Plastikmüll für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen haben kann, diskutieren meine Fraktion, die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes bereits seit einiger Zeit intensiv.

Gemeinsam erarbeiten wir Konzepte und Regeln, wie wir Plastikmüll vermeiden und die Folgen von bereits in die Umwelt gelangtem Plastik reduzieren können.

Als Bürgerin und Bürger können Sie hierzu täglich etwas beitragen. Vermeinden Sie nach Möglichkeit komplett den Kauf und die Nutzung von Einwegprodukten aus Kunststoff, wie Besteck, Teller, Flaschen oder Plastiktüten. Mehrfach verwendbare Alternativen gibt es in jedem Fall! Achten Sie bei der Mülltrennung darauf, Kunststoff nicht in den Restmüll zu werfen – gleichzeitig gibt es für den Gelben Sack Regeln, was hinein gehört und was nicht (Abfallwirtschaftsamt Ortenaukreis).

Fragen Sie in Ihrer Gemeinde oder bei Ihrem Abfallwirtschaftsamt nach und kontaktieren Sie mich, wenn Sie Vorschläge haben, wie wir in der Ortenau und im Land Plastikmüll vermeiden können.

Gemeinsam können wir viel erreichen!