Grüne Politiker auf Landwirtschaftstour

Grüne Politiker haben sich bei einer Tour über die aktuelle Situation der Landwirtschaft in der Ortenau informiert und vor Ort den Austausch mit Landwirten gesucht

MEHRERE BETRIEBE BESUCHT

Auf Einladung des Offenburger Landtagsabgeordneten Thomas Marwein kam der landwirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion GRÜNE im Landtag, Martin Hahn, in die Ortenau. Nachdem Marwein zuletzt mehrere konventionelle Betriebe besichtigt hatte, stand nun die Biobranche im Mittelpunkt. Mit dem Kuhlturbauernhof Eggs in Hohberg-Hofweier und dem Klosterhof Abtsberg in Gengenbach wurden zwei unterschiedliche Betriebe besucht, die beide nach Biorichtlinien arbeiten. Gemeinsam mit dem Kreisrat und Bundestagkandidaten Ludwig Kornmeier aus Appenweier suchten die beiden Landtagsabgeordneten das Gespräch mit den Landwirten.

MARWEIN UND HAHN BEEINDRUCKT

Bei strahlendem Sonnenschein führten Beate und Markus Eggs über ihren seit 1598 bestehenden Betrieb in Hofweier. Der auf Milchviehhaltung spezialisierte Hof zeichnet sich durch sein breites Angebot im Bereich Bauernhofpädagogik aus und firmiert deshalb als „Erlebnis- und Kuhlturbauernhof“. Während die Grünen Politiker mit den Betreibern über den Hof und aktuelle landwirtschaftliche Herausforderungen diskutierten, bekam eine französische Schulklasse hautnah die Vorgänge auf einem Bauernhof vermittelt. Marwein und Hahn zeigten sich beeindruckt vom vielfältigen Bildungsangebot für Schulklassen und Kindergartengruppen, aber auch für Kindergeburtstage und sonstige Feiern. Ein Teil davon wird über das Programm „Lernort Bauernhof“ der Landes finanziert, welches somit dazu beiträgt, dass der Stellenwert der Landwirtschaft auch der nachwachsenden Generation bewusst bleibt.

PROBLEM BEI UMSTIEG

Markus Eggs zeigte sich zufrieden mit der heutigen Situation als zertifizierter Bioland-Betrieb, berichtete aber auch über die schwierige Umstellungszeit 2006/2007. Martin Hahn, selbst langjähriger Betreiber eines Demeterhofs am Bodensee, zeigte dafür Verständnis: „In der Phase der Umstellung steigen die Kosten während die Erzeugnisse noch nicht zu einem höheren Preis vermarktet werden können. Deshalb ist hier eine höhere Umstiegsprämie wichtig.“

VIELE LANDWIRTSCHAFTSTHEMEN AUF DER AGENDA

Nach dem Hofrundgang tauschten sich die Politiker mit den Hofbesitzern noch über weitere Themen wie den zunehmenden Flächenverbrauch, die Reform der landwirtschaftlichen Ausbildung und auch die Auswirkungen des Ausbaus der Rheintalbahn auf den Betrieb aus.

BAUERNHÖFE VON GROSSER BEDEUTUNG

Thomas Marwein, dessen Schwerpunkte Umwelt- und Verkehrspolitik sind, zog ein zufriedenes Fazit der Tour: „Das Austausch vor Ort ist mir sehr wichtig, um zu erfahren, was die Menschen und Betriebe in der Ortenau bewegt. Heute wurde deutlich, dass landwirtschaftliche Betriebe von großer Bedeutung für unsere Region sind und die Umstellung auf Bio gerade für Milchviehbetriebe ökologisch und ökonomisch sinnvoll sein kann.“