MdL Marwein: Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung in Offenburg ist ein Erfolg“

Umweltministerium bestätigt ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen der Offenburger Versuchsanlage zur Rückgewinnung von Phosphor

„Die Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung in Offenburg erweist sich als voller Erfolg“, sagt der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion GRÜNE Thomas Marwein, der vor einigen Wochen einen Antrag zur Pilotanlage beim Umweltministerium eingereicht hat. „Die Antwort liegt nun vor. Die Ergebnisse zeigen, dass der Phosphorbedarf durch solche Anlagen auch ohne eigene Vorkommen sichergestellt werden kann.“ Die Anlage filtert aus landwirtschaftlichem Klärschlamm Phosphor heraus, um diesen endlichen und in Deutschland nicht natürlich vorkommenden Rohstoff als Sekundärrohstoffquelle zu nutzen. Der gewonnene Phosphor wird als Dünger dem landwirtschaftlichen Kreislauf wieder zugeführt. Phosphor ist neben Stickstoff ein wichtiger Hauptnährstoff der Pflanzen.

Der Offenburger Abgeordnete Marwein verweist auf Pläne der Landesregierung, wonach in den nächsten Jahren drei weitere Anlagen zur Phosphorrückgewinnung in Baden-Württemberg gebaut werden sollen. „Alle Anlagen zusammen könnten künftig die Hälfte der aktuellen Phosphorimporte ersetzen“, so Marwein weiter. Dafür habe die grün-rote Landesregierung etwa fünf Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Ergänzt werde die Summe durch Finanzmittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von acht Millionen Euro für den Zeitraum 2014 bis 2020. „Bei den Investitionen geht es auch darum, die Rückgewinnungsverfahren hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit weiter verbessern.“

„Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie die im Koalitionsvertrag versprochene Novellierung der Klärschlammverordnung sowie den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung und die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung gesetzlich festschreibt. Die grüne Fraktion unterstützt die Landesregierung in ihrem Vorhaben, sich im Bundesrat dafür einzusetzen“, sagte Marwein abschließend.

 Zur Info

Die Phosphorrückgewinnung der Anlage Offenburg liegt aktuell bei 30 bis 60 Prozent. Das gewonnene Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) hat sich aufgrund von Verfahrensanpassungen seit 2014 in seiner Qualität stark verbessert und kann als hochwertiger pflanzenverfügbarer Mehrstoffdünger direkt in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die Schwermetallgehalte von MAP liegen zudem deutlich unter den für Düngemittel geltenden Grenzwerten. Die Anlage erfüllt ökologische und wirtschaftliche Kriterien.

Antrag Drs. 15/5679 und Stellungnahme_UM_5679_Phosphorelimination