Besucherfahrt in den Landtag Stuttgart: ein Bus mit Panorama, schwäbischer Baustil im Landtag und viel Gesprächsstoff

Die erste Besucherfahrt in den Landtag nach Stuttgart im Jahr 2018 stieß von Anfang an auf großes Interesse. Da die Landtagsverwaltung maximal 30 Personen je Wahklreisgruppe akzeptiert, war die Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell gefüllt, auch die Warteliste für die nächste Fahrt ist bereits gut belegt (Vorrang haben Personen, die noch an keiner Landtagsfahrt teilgenommen haben, wir bitten um Verständnis; bei Interesse schreiben Sie bitte an wahlkreis2@thomas-marwein.de, auch für diese Fahrt im Oktober 2018 gilt ein Limit von 30 Personen).

Das Busunternehmen Heizmann stellte uns für die Fahrt von Offenburg bzw. Achern nach Stuttgart einen Bus der Premiumklasse zur Verfügung, inklusive Glasdach und Fahrer Thorsten, der sich als durchweg freundlich, hilfbereit und auch bei vollen Straßen rund um Stuttgart als sicherer und geschickter Fahrer erwies.

Der “offizielle” politische Tag in Stuttgart begann mit einer Führung durch das Haus der Abgeordneten, kurz das “HdA” (inoffiziell wurde bereits während der Anfahrt nach Stuttgart über Politik, Gesellschaft und Geschichte  diskutiert). Die Stuttgarter Mitarbeiterin von MdL Thomas Marwein, Frau Sara Dostal, führte die große Gruppe geduldig durch die recht eng ausgelegten Flure des HdA und in das überschaubare Stuttgarter Büro von Thomas Marwein. Weitaus geräumiger und Platz für alle TeilnehmerInnen bot der große Besprechungsraum der Fraktion der Grünen, in welchem im Anschluss die ersten politischen Fragen besprochen wurden: wie geht es weiter mit den Ortenaukliniken, schreitet der Breitbandausbau des Internets denn auch schnell genug voran und welche Themen werden aktuell in Stuttgart, d.h. im Büro Marwein und im Landtag verhandelt? Das Interesse an der Reichweite lokaler Themen in die Landespolitik und umgekehrt aus dem Landtag in den Wahlkreis war spürbar.

Weniger um Politik und weit mehr um kulinarische Fragen ging es beim anschließenden Mittagessen im Café Künstlerbund. Perfekt gelegen, mit Blick auf den Schlossplatz und in unmittelbarer Nähe zum Landtag, wurde das wahlweise vegetarische oder nicht-vegetarische (“normale”) Mittagessen genossen. Raum für einen Plausch über aktuelle und zurück liegende berufliche Tätigkeiten war natürlich trotzdem.

Pünklich um 13:00 Uhr startete die Führung durch den Landtag von Baden-Württemberg. Eine kurzfristig eingeschobene Debatte hatte allerdings den Zeitplan des Plenums – also der allseits aus den Nachrichten bekannten großen Sitzungsrunde der Abgeordneten im Landtag – so weit verzögert, dass den BesucherInnen nur noch Zeit blieb die Ansprache des Ministers für Justiz und Europa, Guido Wolf, live von den Besucherrängen mit zu verfolgen. Anlässlich des Tages der Europäischen Union betonte der Minister die Vorzüge, die insbesondere Deutschland durch die EU jeden Tag genießen kann. In dieser Länge noch nie da gewesener Frieden in Europa, wirtschaftliche Stärke und kulturelle Vielfalt:  die Europäische Union ist trotz dauerhaft benötigtem Reformbedarf noch immer ein weltweit einzigartiges Bündnis und Garant für Frieden, Vielfalt und Sicherheit, auch wenn es die Abgeordneten einer erst kürzlich in den Landtag eingezogenen rechtsgerichteten Fraktion noch immer bestreiten.

Nach der Rede des Ministers läutete Landtagspräsidentin Muhterem Aras zur Mittagspause, denn auch Abgeordnete brauchen trotz ihrer Diskussionsausdauer auf “Spitzensportniveau” nach mehreren Stunden Debatte zumindest eine knappe Erholungszeit. Der kürzer als geplant ausgefallene Debattenbesuch lies damit mehr Zeit für die Führung durch das Landtagsgebäude. Das 1961 eröffnete und damals bewusst im “internationalen Stil” geplante und errichtete Gebäude wurde von Anfang an unter Denkmalschutz gestellt. Erweiterungen, wie das 2017 eröffnete Bürger- und Medienzentrum in Untergeschoss, müssen daher den Baustil des ursprünglichen Gebäudes bewahren. Die sehr kompetente und freundliche Mitarbeiterin des Besucherdienstes gab ihr Bestes, die durch den verschobenen Zeitplan sehr groß ausgefallene Besuchergruppe (insgesamt gut 70 Personen aus drei Wahlkreisen) über aktuelle und vergangene Themen zu informieren. Schnell kam die Sprache dabei auch auf die relativ knapp bemessenen Räumlichkeiten innerhalb des Landtagsgebäudes, die schon kurz nach der Eröffnung zu Schreibtischen entlang der Gänge und der schnellen Suche nach zusätzlichen Räumlichkeiten für die Abgeordnetenbüros führten. Kurz gefasst, der Baustil war nicht nur international, sondern auch “schwäbisch”.

Im abschließenden Abgeordnetengespräch mit Thomas Marwein konnten die Besucherinnen und Besucher ihre Fragen und Nöte direkt an “ihren” Kandidaten aus Offenburg äußern. Auch hier waren der Ausbau schneller Internetverbindungen bis in die Höhen und Tiefen des Schwarzwaldes, die Klinikstandorte in der Ortenau und Lärmbelästigungen – auch durch Rabenkräen – ein Thema. MdL Thomas Marwein ging auf alle Themen geduldig und sachkundig ein, zum Thema Kräenlärm musste er allerdings recht direkt eine Absage an Änderungswünsche erteilen, denn Kräen seien schließlich Naturlärm, der genauso wie Lärm durch Kinder zu den Arten von Geräuschen zähle, die man einfach akzeptieren müsse. Kurzum, der Mensch lebt nicht allein und sowohl menschlicher als auch tierischer Nachwuchs und eine intakte Natur haben ihren berechtigten Platz in der Gesellschaft.

Mit nur wenig Verspätung endete gegen 19 Uhr ein ereignisreicher Tag in Offenburg bzw. Achern, einige Impressionen des Tages finden Sie hier: